Wer profitiert in NÖ weiterhin an Finanzierungen mit Publik Private Partnership (PPP) Modellen?

Wr. Zeitung nannte schon 2010 Raiffeisenlandesbank OÖ und Hypo NÖ als Beteiligte an diesen Geschäften

Auf ein jahrelanges Nicht-Reagieren der politisch Verantwortlichen in NÖ macht der Landtagsabgeordnete des Team Stronach für NÖ, Dr. Walter Laki, aufmerksam. Im vergangenen Dezember deckte der NÖ Landesrechnungshof auf, dass das Land im Jahr 2010 die Umfahrung von Maissau mit einem Zinssatz von 6,3% auf 28 Jahre fix finanziert hat. Diese Finanzierungsform nennt man dann “Publik Private Partnership – PPP”. Im Gegensatz dazu haben die Gemeinden Niederösterreichs im Jahr 2010 ihre Investitionen konservativ im Durchschnitt mit 1,8% finanziert. Im Vergleich dazu ist PPP um sagenhafte 250% (6,3/1,8) teurer!

Bereits im Juli 2010 (!) berichtete die Wiener Zeitung (“Scharinger wildert in NÖ”), dass an diesem “guten Geschäft”, auf Kosten der öffentlichen Hand, zu einem Drittel die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich und zu zwei Drittel die Hypo Niederösterreich beteiligt sind. Darüber hinaus wurde berichtet, dass die RLB OÖ bereits 439 PPP Projekte mit einem Volumen von rund 2.700.000.000 Euro im Portfolio hat.

Weil diese Finanzierungsmodelle derart “lukrativ” sind, hat sich die NÖ Landesregierung 2012 dazu entschlossen die Umfahrungen Mistelbach und 2014 Zwettl mit dieser – für die beteiligten Banken sensationell attraktiven – Finanzierungsform zu realisieren.

Diese Vorgänge kommentierte der Landtagsabgeordnete des Team Stronach für NÖ, Dr. Laki, mit den Worten: “Die Verantwortlichen in NÖ hätten seit 2010 ja etwas dazu lernen können, zumal der Bund inzwischen mit Null Zinsen finanziert. Aber es gilt hier offenbar nur ein einziges Wirtschaftlichkeitsprinzip: Koste was es wolle, es wird eh vom Volk gedeckt! – unglaublich wie viele saure Wiesen in dieser Republik blühen und gedeihen. Inzwischen haben wir Staatsverschulden wie in einer Kriegswirtschaft – und die Schulden steigen “lustig” weiter!”

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PPP Maissau, Zwettl, Mistelbach – zum betriebswirtschaftlichen kommt nun das Haushaltsdesaster

Umfahrungskosten von 354 Mio sind laut EU-Richtlinien für NÖ schulden- und defiziterhöhend

“Die Baufinanzierungen der Umfahrungen Maissau, Mistelbach und Zwettl sind ein Desaster auf allen Ebenen, betriebswirtschaftlich, haushaltswirtschaftlich und volkswirtschaftlich”, betont der Landtagsabgeordnete des Team Stronach für NÖ, Dr. Walter Laki, erneut.

Zu der Finanzierung Maissau, Mistelbach und Zwettl führt Laki im Detail aus:
(1.) Betriebswirtschaftlich gehört die Festschreibung von rund 50 % an Zinsen an den Gesamtkosten in einer Nullzinsphase zu einer besonderen Form von Inkompetenz zulasten der Steuerzahler;
(2.) Volkswirtschaftlich hätte man mit den rund 170 Millionen an Zinsen einiges mehr anfangen können und
(3.) die Finanzierung über ein PPP Projekt wurde nur deshalb gewählt um keine buchhalterische Auswirkung auf den Schuldenstand und das Defizit des Landes Niederösterreich zu haben. Das ist laut EU Richtlinien allerdings nicht haltbar.

Außerbudgetäre Finanzierung von Umfahrungen nach dem Modell Maissau, Mistelbach und Zwettl ist laut EU Richtlinien unzulässig

Wie Laki betont, sind laut Eurostat Vermögenswerte dann nicht zum Sektor Staat zu rechnen, wenn die beiden folgenden Voraussetzungen erfüllt sind: (1.) der Private Partner trägt das Bau Risiko und (2.)der Private Partner trägt zumindest das Ausfallsrisiko und/oder das Nachfragerisiko. Aber dies ist bei den gegenständlichen PPP Finanzierungen in NÖ nicht der Fall. Im Falle der Umfahrung Maissau trägt laut Landesrechnungshof das Konsortium zum Beispiel kein nennenswertes Nachfragerisiko und/oder Ausfallsrisiko.

Laki zitiert die diesbezüglichen, eindeutigen EU Richtlinien (ESVG 95):
“Eurostat recommends that the assets involved in a public-private partnership should be classified as non-government assets, and therefore recorded off balance sheet for government, if both of the following conditions are met:

1. the private partner bears the construction risk, and
2. the private partner bears at least one of either availability or demand risk.

If the construction risk is borne by government, or if the private partner bears only the construction risk and no other risks, the assets are classified as government assets. This has important consequences for government finances, both for the deficit and the debt.”

Somit, das betont Laki, belasten die 354 Millionen Euro für die Umfahrungen Maissau, Mistelbach und Zwettl das NÖ Landesbudget, weil es nach dieser EU Richtlinie diesem zuzurechnen ist. Laki: “Zusammengefasst darf in Hinblick auf die bei diesen Finanzierungen tätigen Beratern, die Millionenhonorare kassieren, die Frage gestellt werden: Was war deren Leistung?”

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Maissau, Zwettl, Mistelbach – PPP-Finanzierungen verschlingen 170 Millionen Euro allein an Zinsen

NÖ Rechnungshofausschuss vertagt brisante Behandlung des Rechnungshofberichtes zu Umfahrung Maissau

Obwohl auf der Tagesordnung, wurde gestern die Behandlung des Rechnungshofberichtes zur Umfahrung von Maissau von der VP Mehrheit vertagt, berichtet heute der Landtagsabgeordnete des Team Stronach für NÖ, Dr. Walter Laki. Und das geschah aus Sicht der ÖVP aus gutem Grund, denn: Die drei Umfahrungen von Maissau, Zwettl und Mistelbach kosten laut den Landtagsbeschlüssen 354 Mill Euro, davon beträgt aber der Anteil an Zinsen sagenhafte 48 Prozent oder 170 Millionen Euro!

Laki: “Mit einer richtigen Strategie wären aber lediglich ein Bruchteil der 170 Millionen Zinsen angefallen. Diese richtige Strategie müsste so aussehen: Bereits Ende 2008 waren die US Leitzinsen de facto Null und die des Euro tendierten gegen Null. Ein jeder vernünftige Finanzierungsfachmann, hätte die Projekte am kurzen Ende finanziert und bei bevorstehender Zinswende – die noch lange nicht zu erwarten ist – am Langen.”

Sobotka bezeichnet sich für PPP-Finanzierung der Umfahrung Maisau als “nicht zuständig”

Die Berater des Landes NÖ kassierten für diese “Beratungsleistung” über eine Million Euro an Honorar, erinnert Laki. Besonders empört den Landtagsabgeordneten der Hinweis der Berater, dass sie “für nichts verantwortlich seien”. Ebenso empörend: Eine Anfrage an den Finanzlanderat Sobotka bezüglich der PPP-Finanzierung der Umfahrung von Maissau hat dieser mit “bin dafür nicht zuständig” beantwortet.

“Medienpolitik geht vor Aufklärung. Niederösterreich hat offensichtlich aus der Griss Kommission nichts gelernt”, resümiert Laki die fragwürdigen Vorgänge rund um PPP Finanzierungen in NÖ.

Landtagsklub Team Stronach für Niederösterreich (FRANK): Landtagsabgeordnete Dr. Walter Laki, Dr. Gabrielle Von Gimborn, Landhausplatz 1 Haus 1, 3109 St. Pölten;

 Nationalratsklub Team Stronach: Nationalratsabgeordnete Ing. Waltraud Dietrich, Rouven Ertlschweiger MSc, Christoph Hagen, Dr. Kathrin Nachbaur, Dr. Marcus Franz, Ing. Robert Lugar, Dr. Jessi Lintl, Leo Steinbichler, Martina Schenk, Dr. Georg Vetter, Ulla Weigersdorfer, Mag. Gerald Zelina

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