Arbeitslosigkeit in NÖ sammelt sich zunehmend im Industrieviertel

Rezept gegen Arbeitslosigkeit: Hochtechnologieanteil erhöhen & forcieren der Mint-Berufe

„81.976 Jobsuchende bei rund 570.000 Beschäftigten sind für NÖ eine Horrormeldung. Dabei stellt sich zunehmend die Frage wie die Arbeitslosen in Niederösterreich verteilt sind. Überraschenderweise ist das Zentrum mit den geringsten Arbeitslosen der Raum Amstetten (7,2%) und Waidhofen an der Ybbs (6,7%). Im Waldviertel ragt lediglich Gmünd (14,3%) heraus, Zwettl liegt im Mittelfeld (10,0%) und Horn (8,9%) im guten Mittelfeld. Das Arbeitslosenzentrum hat sich in Niederösterreich auf das Industrieviertel verschoben, Wiener Neustadt (12,7%), Neunkirchen (11,2%) und Baden (11,8%),“ verweist der Landtagsabgeordnete des Team Stronach für NÖ, Dr. Walter Laki, auf eine bemerkenswerte Entwicklung bei der regionalen Verteilung der Arbeitslosen in NÖ hin.

Diese über Jahre andauernde negative Entwicklung hat nach Ansicht von Laki deshalb wenig mit der konjunkturellen Entwicklung zu tun, weil in nahezu allen anderen Ländern die Arbeitslosigkeit sinkt. Ausnahmen sind lediglich Finnland und eben Österreich. Finnland ist betroffen durch einen erheblichen Hochtechnologieverlust, durch den Zusammenbruch von Nokia. Alle Länder, die die Hochtechnologieführerschaft innehaben, insbesondere die Schweiz, Bayern und Baden Württemberg haben einen Mangel an Arbeitskräften, betont der Landtagsabgeordnete des Team Stronach für NÖ.

„Wir haben ein Grundsatzproblem, ein Strukturproblem, ein Fehlen von Technologieeliten. Das zeigt beispielsweise der Vergleich der TU Wien mit der ETH Zürich. Die ETH Zürich hat das 7fache Budget pro Studenten im Vergleich zur TU Wien. Die ETH Zürich kann in den letzten Jahren auf über 300 Hochtechnologie Spin-offs verweisen, die Spin-offs der TU Wien kann man beinahe an einer Hand zählen“, zeigt Laki die Versäumnisse in Österreich auf.

Der Landtagsabgeordnete des Team Stronach für NÖ listet auf, was hierzulande nötig wäre:

a. Erhöhung des Anteiles der Hoch- und Spitzentechnologie in Niederösterreich, dem Raum Wien und letztlich in ganz Österreich; b. Förderung von Menschen, die bereit und fähig sind, Außerordentliches zu leisten, insbesondere in sog. „Mint“-Berufen (MINT = Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik);
c. Forcierung der akademischen Mint-Abschlüsse auf Dissertations- und Habilitationsniveau;
d. Bedarfsorientierte Bündelung und Ausbau der vorhandenen Ausbildungsstätten;
e. Konzentration auf Forschungszentren mit kritischen Massen;
f. Konzentration auf zukunftsorientierten Segmente, insbesondere Mechatronik/Robotik;
g. Förderung des ganzheitlichen Ansatzes, Ausbildung, Akademisierung, Forschung, Werbung, Marketing, Vertrieb;
h. Bündelung der Kräfte zu einer international beachteten kritischen Masse, die auch in Brüssel und darüber hinaus international Beachtung findet;
i. Dazu die Schaffung einer eigenen Hochtechnologie-Marke, um die Ansiedlung von Hochtechnologie international zu fördern.

„Die Rezepte der Altparteien, nämlich Schulden machen und Geld drucken für Investitionen in die Infrastruktur, sind unkreativ, verlorenes Geld und bewirken keine Strukturänderung und keine Basis für neue Arbeitsplätze. Wir brauchen Elitenbildung in den Mintberufen. Nur so kann man Spitzentechnologie erreichen und Österreich wieder in die Richtung Wohlstandsvermehrung bringen“, nennt Laki die Rezepte für eine wirtschaftliche Neuausrichtung.

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